LEG and friends @gewobag: Lösungen für eine bezahlbare Dekarbonisierung

Bei der Veranstaltung „LEG and friends @gewobag“ diskutierten im Hauptsitz der Gastgeber der Berliner Gewobag am vergangenen Montag führende Vertreter aus Wohnungswirtschaft, Finanzierung und Technologie über die drängendsten Fragen der Bauwende. In zwei Podiumsdiskussionen ging es um die Leitfragen: Wie gelingt die Dekarbonisierung des Gebäudebestands bezahlbar? Und: Neubau oder Sanierung?  

LEG and friends @gewobag: Lösungen für eine bezahlbare Dekarbonisierung
Die Panelteilnehmer beim Event „LEG and Friends @Gewobag“ in Berlin (v.l.n.r.): Jens Kahl (bbg Berlin), Alexander Iliev (Enloc Construct), Karsten Mitzinger (Gewobag ED), Matthias Temborius (empact).

Im ersten Diskussions-Panel rückten digitale grüne Lösungen in den Fokus. Denn noch immer werden zirka 79 % der Wohngebäude in Deutschland mit Öl oder Gas beheizt. So verursacht der Gebäudesektor rund 120 Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr – das sind etwa 30 % der deutschen Emissionen. Gleichzeitig sind über 70 % der Wohnungen älter als 30 Jahre und viele Heizkeller kennen das Wort „smart“ lediglich vom Thermostat. Es ging daher in der Diskussion nicht um die Frage, ob die Klimaziele erreicht werden – sondern wie und mit welchen Mitteln. Dabei betonten alle Beteiligten die Notwendigkeit smarter Lösungen, digitaler Steuerung und Mut zur Innovation.

Jens Kahl, Vorstand bbg Berlin, formulierte es pointiert: „Dekarbonisierung beginnt nicht im Heizungskeller – sondern mit Daten.“ Karsten Mitzinger, Geschäftsführer der Gewobag ED, unterstrich: „Wir denken Energie vom Quartier aus: Wir vernetzen Gebäude, Daten und Menschen – damit Klimaschutz in der Stadt nicht Theorie bleibt, sondern Alltag wird.“

Alexander Iliev, Geschäftsführer der Enloc Construct GmbH merkte an: „Wer heute noch analog saniert, wird morgen digital abgehängt – und klimatisch überholt.“ Und Matthias Temborius, VP Business Development bei empact gab zu bedenken: „Dekarbonisierung ist kein Projekt – sie ist Strauß aus vielen miteinander zu verzahnenden Maßnahmen. Wer die Energiewende nicht in Quartieren denkt, wird an ihr scheitern – und sie mit CO₂ bezahlen.“

In der zweiten Diskussionsrunde wurde dann schnell deutlich: Die Sanierung des Bestands ist nicht nur schneller und kosteneffizienter als Neubau – sie ist der zentrale Hebel zur Erreichung der Klimaziele. Während Neubau durchschnittlich über 4.000 Euro pro Quadratmeter kostet, in Großstädten sogar mehr als 4.400 Euro, und das ohne die Grundstückskosten, liegen umfassende energetische Sanierungen im Schnitt bei 1.000 bis 1.500 Euro pro Quadratmeter, je nach Gebäudetyp und Umfang der Maßnahmen. Tilo Hacke, Vorstandsmitglied der DKB, zeigte sich fest überzeugt: „Dekarbonisierung ist kein Kostenfaktor, sondern eine Investition in die Zukunft. Nachhaltigkeitsdaten werden zunehmend zum Wettbewerbsvorteil – auch bei der Finanzierung.“ Volker Wiegel, COO der LEG Immobilien SE, ergänzte: „Neubau ist vielleicht sexy, aber wer bezahlbare Dekarbonisierung in großem Umfang will, muss den Bestand lieben lernen.“

Ingeborg Esser, Hauptgeschäftsführerin des GdW, warnte resümierend vor überzogenen Erwartungen: „Wir können nicht alles gleichzeitig: bezahlbar bauen, klimaneutral sanieren und dabei noch höchste Standards erfüllen. Wer das verspricht, baut Luftschlösser – keine bezahlbaren Wohnungen.“

Vor diesem Hintergrund präsentierte die LEG im Rahmen der Veranstaltung mit ihren Green Ventures RENOWATE, dekarbo°, termios und youtilly ein integriertes Lösungsportfolio, das innovative, digitale und vor allem bezahlbare Dekarbonisierung ermöglicht:

  • termios (Gründung 2023 mit Oventrop und mantro) bietet smarte Thermostatlösungen, die ohne bauliche Eingriffe bis zu 30 % Energieeinsparung ermöglichen – ein schneller Hebel für den Bestand.
  • RENOWATE (Gründung 2022 mit Rhomberg Bau) beschleunigt die energetische Sanierung durch serielle Prozesse und digitale Planung. Ziel: bis zu 30 % Kostenersparnis und 50 % kürzere Bauzeiten.
  • dekarbo° (Gründung 2023 mit Soeffing Kälte Klima) liefert quartiersfähige Wärmelösungen auf Basis hocheffizienter Wärmepumpen-Technologie.
  • youtilly ist die Branchenlösung für transparente, digitale und mieterorientierte Auftragsverwaltung in den Bereichen Grün- und Außenpflege sowie Winterdienst. Die digitale Plattform wurde 2021 von der LEG-Immobilien-Gruppe gegründet. Youtilly unterstützt bei der Digitalisierung und Optimierung von Dienstleistungsverwaltung.

Fazit der Veranstaltung: Wenn digitale grüne Lösungen sinnvoll kombiniert und skaliert werden, können sie entscheidend zur bezahlbaren Dekarbonisierung beitragen – und damit wesentliche Schritte in Richtung Klimaneutralität ermöglichen.

Die LEG zeigt: Die Wärmewende braucht mehr als warme Worte – sie braucht smarte Technik, digitale Prozesse und ein starkes Netzwerk. Mit „LEG and friends“ wird aus Vision Realität.

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